Wie du dich als ADHS-Girlie in jeder Liebessprache selbst lieben lernst
- Sandra Maria
- 21. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Juli
Mal ehrlich: Sich selbst zu lieben als ADHS-Girlie kann sich anfühlen wie ein chaotisches Projekt, das ständig offen bleibt. Du vergisst zu essen, verlierst die Verbindung zu dem, was du eigentlich liebst, tauchst stundenlang in deine neueste Obsession ein und findest dich drei Stunden später in einem Vinted-Socken-Wurmloch wieder.
Aber was wäre, wenn wir unsere eigenen Gehirne ein bisschen „hacken“ könnten – mit den Liebessprachen, die wir sowieso kennen – um besser für uns zu sorgen?
Hier ist, wie ich angefangen habe, mich in jeder einzelnen Liebessprache selbst zu lieben und wie du das auch kannst.
1. Physical Touch
Du bist nicht nur ein Kopf mit Ideen – du bist ein ganzer Körper mit Bedürfnissen. Berührung hilft uns, runterzukommen und aus dem Overwhelm zurück in den Körper zu finden. So verbinde ich mich mit mir selbst:
Starte abends mit einer kleinen „basic guy sha“-Routine (Stichwort: Kieferentspannung).
Schlaf jede Nacht unter einer Gewichtsdecke. Ernsthaft. Ich schwöre drauf.
Bewege deinen Körper so, wie er es gerade will – Schwimmen, Tanzen, Herumwackeln.
Gönn dir eine Tiefengewebsmassage. Mein absoluter Liebling.
Roll deine Füße auf einem Tennisball. (Du hast keine Ahnung, wie viel Spannung du in deinen kleinen hypermobilen Füßen speicherst.)
Wärm dir ein Kirschkernkissen auf und leg es dir auf Schultern oder Nacken – pure Entspannung.
Trag jeden Tag sensorikfreundliche Kleidung. Bequem ist Pflicht, nicht Kür.
2. Quality Time
Schenk dir selbst Zeit, wie du sie einem geliebten Menschen schenken würdest. Weil... du einer bist.
Plan dir ganz bewusst Zeit für deine aktuelle Hyperfixierung ein. Ich hab dafür sogar einen eigenen Google-Kalender in der Kategorie Self-Care. (Er ist rosa.)
Geh jeden Morgen als erstes raus – selbst nur für zehn Minuten. (Ich hab einen Hund, also keine Ausreden – aber ehrlich: jede ADHS-Girlie braucht das.)
Gym mit Kopfhörern = Quality Time pur.
Mach einen Ausflug an einen Ort, an dem du noch nie warst, aber immer schon mal hin wolltest.
Kein Handy nach 21 Uhr. Die letzte Stunde des Tages gehört nur dir.
Samstage sind bei mir social-media-frei. Probier’s mal aus – die Stille tut gut.
3. Words of Affirmation
Wenn dein Kopf sowieso ständig plappert – dann lass ihn doch bitte auch nett sein.
Schreib dir liebe Worte auf Post-its und kleb sie überall hin. („Du bist heiß.“ „Du gibst dein Bestes.“ „Ich liebe dein Gehirn.“)
Schreib einen Brief an dein Zukunfts-Ich. Erinner sie daran, wie viel sie schon geschafft hat.
Sag weniger „sorry“ und mehr „danke“. („Danke fürs Warten“ statt „Sorry, dass ich zu spät bin.“)
Mach eine Liste mit 20 Dingen, die du an dir liebst.
Leg dir einen „Smile File“ auf dem Handy an – ein Album mit netten Nachrichten, die du bekommst.
Bitte 5 Menschen, die du magst, dich in 3 Worten zu beschreiben – du wirst überrascht sein (und gerührt).
Schreib jeden Tag eine Sache auf, die gut lief. Selbst wenn’s nur war: Ich hab meine Pflanzen gegossen.
4. Acts of Service
Diese Liebessprache war für mich die schwierigste. Aber sie macht so viel aus: Dir selbst das Leben leichter zu machen ist pure Selbstfürsorge.
Befüll eine Schublade mit schnellen Snacks, für die Tage, an denen du wieder mal vergessen hast zu essen.
Richte dir Abos für Dinge ein, die du regelmäßig brauchst (Toilettenpapier, Medikamente, Zahncreme etc.).
Schreib dir in einer Handy-Notiz auf, wie lange verschiedene Aufgaben dich in Echtzeit kosten – das hilft, dein Zeitgefühl zu resetten.
Pack dir eine fertige Kulturtasche für spontane Übernachtungen. Sie bleibt immer im Koffer.
Nutze deine High-Energy-Tage für’s Batch-Tasking – alles auf einmal wegschaffen, was geht.
Bezahle den „ADHS-Steuerbetrag“ im Voraus: Kauf dir Dinge, die deinen Alltag erleichtern, bevor es brennt.
5. Gift Giving
Du darfst dich selbst beschenken – auch wenn dein Hirn sagt, du hättest es nicht „verdient“.
Richte dir ein monatliches Budget für deine aktuelle Hyperfixierung ein. Ja, du darfst das ausgeben.
Du hasst Haarewaschen? Gönn dir das teure Shampoo, das gut riecht und wenigstens ein bisschen Spaß macht.
Verkaufe alle Klamotten, die sich nicht gut anfühlen – und kauf dir stattdessen nur noch Dinge, in denen du dich wirklich gut fühlst.
Kauf dir Blumen. Immer. Auch wenn’s nur drei Euro vom Späti sind – ein kleiner Luxus für deine Seele.
TL;DR 💡
Sich mit ADHS selbst zu lieben fühlt sich nicht immer intuitiv an – aber es ist möglich.Wenn du beginnst, deine eigenen Liebessprachen zu nutzen, um dich selbst zu versorgen, verändert sich was. Ehrlich.
Und ganz ehrlich? Du verdienst genau diese Art von Liebe – besonders von dir selbst.









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