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Sprechen ohne zu verletzen

  • Autorenbild: Sandra Maria
    Sandra Maria
  • 19. Jan. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 7 Tagen

Manche Gespräche wiegen schwerer als andere. Sie setzen sich auf die Zunge, machen sich im Magen breit, pochen in der Brust – weil wir wissen, dass sie etwas in Bewegung bringen könnten. Oder zerstören. Und manchmal liegt der Unterschied genau in der Art, wie wir beginnen.

Dieser Beitrag ist eine Einladung: zu sanftem Einstieg, emotionaler Sicherheit und echter Verbindung. Für all die Gespräche, die wichtig sind – aber nicht einfach.


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1. Liebe zuerst: Reassurance of Love & Commitment

„Ich will über etwas Wichtiges sprechen – aber zuerst sollst du wissen, wie sehr ich dich schätze.“

Wenn ein Gespräch potenziell weh tun könnte, brauchen wir manchmal eine klare Erinnerung daran, woher es kommt: Aus Verbundenheit. Diese Sätze sind kleine Anker, die Sicherheit schaffen:

  • „Ich will über etwas Wichtiges sprechen, aber zuerst sollst du wissen, wie sehr ich dich schätze.“

  • „Auch wenn es schwer ist: Ich bringe das zur Sprache, weil ich möchte, dass wir gemeinsam wachsen.“

  • „Ich will dich nicht angreifen. Ich bin hier, weil mir wir wichtig sind.“


2. Verletzlichkeit vor Stolz: Vulnerability & Ownership

„Ich weiß, das kommt vielleicht wirr raus. Aber ich versuch’s trotzdem.“

Wirklich schwierige Gespräche beginnen oft mit einem tiefen Atemzug. Weil wir wissen: Ehrlich zu sein macht uns angreifbar, aber auch berührbar.

  • „Das ist nicht leicht für mich, aber ich weiß, es ist wichtig, dass ich’s ausspreche.“

  • „Ich hab mit einem Gefühl gerungen, das ich gern teilen möchte. Sei bitte nachsichtig, wenn es holprig klingt.“

  • „Ich bin emotional, aber ich versuche, aus einem ruhigen Ort heraus zu sprechen.“



3. Wir statt Ich gegen Du: Shared Goals & Unity

„Ich bringe das auf, weil ich glaube, wir sind auf derselben Seite.“

Wenn wir ein Gespräch als Kampf beginnen, verlieren wir. Wenn wir es als Möglichkeit zu Wachstum beginnen. Gemeinsam können wir vielleicht sogar gewinnen:

  • „Ich bring das auf, weil ich glaube, wir stehen im selben Team.“

  • „Ich wünsche mir, dass wir die beste Version von uns sein können. Vielleicht hilft dieses Gespräch dabei.“

  • „Es geht nicht um Recht haben. Es geht darum, uns gegenseitig zu verstehen und weiterzugehen.“


4. Zuhören lernen: Respect & Openness

„Du darfst mich jederzeit unterbrechen, wenn du etwas sagen willst.“

Sicherheit heißt auch: Der andere darf auch Raum haben. Diese Sätze öffnen den Dialog statt ihn zu dominieren:

  • „Deine Gedanken und Gefühle sind mir wichtig. Ich höre dir gern zu.“

  • „Du musst nicht sofort einer Meinung mit mir sein. Lass uns erstmal ehrlich miteinander sein.“

  • „Wenn du etwas sagen willst, oder eine Pause brauchst, sag es jederzeit.“


5. Timing ist Liebe: Gentle Entry & Timing

„Ist jetzt ein guter Moment, um über etwas zu sprechen, das mir auf dem Herzen liegt?“

Manchmal hilft ein leises "Ich hab was auf dem Herzen" mehr als ein lautes "Wir müssen reden":

  • „Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um etwas zu besprechen, das mich beschäftigt?“

  • „Ich möchte gern über etwas Wichtiges reden. Fühlst du dich gerade offen dafür?“

  • „Bevor ich anfange: Mir ist wichtig, dass du dich sicher fühlst und nicht unter Druck gesetzt.“


📚 Psychologische Referenzen und Theorien

  1. Gewaltfreie Kommunikation (GFK)Rosenberg, M. B. (2003). Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens.→ Grundlage für wertschätzende, bedürfnisorientierte Kommunikation.→ Fokus auf Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte statt Schuldzuweisung.

  2. Emotionale Sicherheit in BeziehungenJohnson, S. (2008). Hold Me Tight: Seven Conversations for a Lifetime of Love.→ Emotionally Focused Therapy (EFT) zeigt, wie Sicherheit durch empathische Gespräche entsteht.

  3. Polyvagal-Theorie & soziale VerbundenheitPorges, S. W. (2011). The Polyvagal Theory: Neurophysiological Foundations of Emotions, Attachment, Communication, and Self-Regulation.→ Sicherheit in Gesprächen beginnt auf körperlicher Ebene – durch Stimme, Tonfall, Blickkontakt, Berührung.

  4. Zuhören & DialogRogers, C. R. (1951). Client-Centered Therapy.→ Aktives Zuhören, Kongruenz und bedingungsfreie positive Wertschätzung fördern Verständnis.

  5. Systemische GesprächsführungTom Levold & Arist von Schlippe (Hrsg.). (2007). Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung.→ Konkrete Interventionen und Fragen zur Deeskalation und Ko-Konstruktion von Bedeutung.

  6. Psychologische Sicherheit in GruppenAmy Edmondson (2018). The Fearless Organization.→ Obwohl aus dem Unternehmenskontext, sehr relevant für alle Situationen, in denen ehrliches Sprechen ohne Angst möglich sein soll.

Kommentare


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Hi, schön, dass du hier bist!

Ich bin Sandra – Psychologin, Wahlberlinerin, 29, und immer irgendwo zwischen Overthinking und Achtsamkeit.


Auf mindfulmess schreibe ich über das chaotisch-schöne Leben in den 20ern und über mentale Gesundheit – ehrlich, persönlich und psychologisch fundiert.

Ich will zeigen, dass Wissen aus der Psychologie alltagstauglich, verständlich und manchmal sogar tröstlich sein kann.


Nebenbei beschäftige ich mich mit nachhaltigem Leben und der Frage, wie wir mit uns selbst und unserer Umwelt achtsamer umgehen können – ohne den Anspruch, alles richtig zu machen.

Wenn du also manchmal das Gefühl hast, das Leben müsste „ordentlicher“ laufen – willkommen im Club. Und willkommen bei mindfulmess.

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