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Was Pizza mit Selbstwert zu tun hat

  • Autorenbild: Sandra Maria
    Sandra Maria
  • 8. Dez. 2023
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Aug.

Was Neurobiologie mit Liebe zu tun hat

„We accept the love we think we deserve.“ Dieser Satz ist nicht nur ein schönes Instagram-Zitat. Er hat eine neurologische Grundlage – und er könnte deine Art zu lieben für immer verändern.


Der Selbstwert und das, was wir annehmen können


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In der Psychologie sprechen wir oft davon, dass Selbstwert wie ein inneres Fundament wirkt. Was viele nicht wissen: Es gibt inzwischen eindeutige wissenschaftliche Belege dafür, dass dein Selbstwert nicht nur beeinflusst, wie du dich selbst siehst – sondern auch, was du zulässt.

Eine Metaanalyse mit über 21.000 Menschen zeigte, dass es eine bidirektionale Beziehung zwischen Selbstwert und Beziehungsqualität gibt: 💡 Höheres Selbstwertgefühl sagt bessere Beziehungen in der Zukunft vorher – und umgekehrt stärken gesunde Beziehungen den Selbstwert. (Quelle: Erol & Orth, 2016, Journal of Personality and Social Psychology)


Dein Nervensystem liebt das Vertraute – nicht das Gesunde

Hier wird es spannend – und oft schmerzhaft: Unser Nervensystem orientiert sich nicht an dem, was gut für uns wäre, sondern an dem, was vertraut ist. Das bedeutet:

  • Wenn du emotionale Vernachlässigung, Kritik oder Unsicherheit gewohnt bist, wirst du dich auch später zu Menschen hingezogen fühlen, die genau das verkörpern.

  • Nicht, weil du es willst – sondern weil dein Körper gelernt hat, dass das „normal“ ist.

🔁 So wiederholen sich Beziehungsmuster, bis wir sie bewusst durchbrechen. Dieser Prozess nennt sich Neuroplastizität – und er bedeutet, dass wir durch neue Erfahrungen unser Nervensystem umlernen können. Aber dafür braucht es Zeit. Und Sicherheit.


🍕 Die Sache mit dem magischen Herz


In „The Mastery of Love“ beschreibt Don Miguel Ruiz eine Metapher, die mir nie wieder aus dem Kopf gegangen ist:

Stell dir vor, du hast eine magische Küche. Eine Küche, in der du alles kochen kannst, was du liebst – jederzeit. Und jetzt kommt jemand zu dir und sagt: „Hey, ich gebe dir diese Pizza, aber dafür darf ich bestimmen, wie du dich verhältst, oder ich behandle dich nicht gut.“ Wenn deine Küche voll ist, sagst du: „Nein danke. Ich habe alles, was ich brauche.“ Aber wenn deine Küche leer ist, greifst du vielleicht zu. Nicht, weil du willst – sondern weil du gerade nichts anderes hast.

Diese Küche ist eine Metapher für dein Selbstwertgefühl. Für die Liebe, die du dir selbst geben kannst. Für die Wärme, mit der du dir innerlich begegnest.

Und genau davon hängt ab, was du von außen annimmst – und was du ablehnen kannst.


✨ Persönlicher Einschub

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Ich kenne das Gefühl gut, jemanden zu „wollen“, der sich eigentlich nicht gut anfühlt. Ich habe gelernt, dass ich mich nach Liebe gesehnt habe, während ich gleichzeitig nicht glauben konnte, dass ich sie verdiene. Und ich habe oft Beziehungen geführt, in denen ich nicht klar sehen konnte, dass ich gerade Pizza annehme, obwohl meine eigene Küche längst wieder Zutaten hätte.

Was mir geholfen hat? Selbstmitgefühl. Therapie. Und Menschen, die mir geholfen haben, wieder an mein eigenes Rezeptbuch zu glauben.

Heilung beginnt dort, wo du erkennst: Du musst keine Krümel mehr sammeln, wenn du ein ganzes Menü in dir trägst. Du musst dich nicht kleiner machen, um geliebt zu werden. Und du darfst dich neu entscheiden. Immer wieder. Für dich.



🧠 Wissenschaftlich fundiert:

  • Erol, R. Y., & Orth, U. (2016). Self-esteem and the quality of romantic relationships. Journal of Personality and Social Psychology, 110(1), 40–59.

  • Porges, S. W. (2011). The Polyvagal Theory. Neurophysiological Foundations of Emotions, Attachment, Communication, and Self-regulation.

  • Cozolino, L. (2014). The Neuroscience of Human Relationships.

Kommentare


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Hi, schön, dass du hier bist!

Ich bin Sandra – Psychologin, Wahlberlinerin, 29, und immer irgendwo zwischen Overthinking und Achtsamkeit.


Auf mindfulmess schreibe ich über das chaotisch-schöne Leben in den 20ern und über mentale Gesundheit – ehrlich, persönlich und psychologisch fundiert.

Ich will zeigen, dass Wissen aus der Psychologie alltagstauglich, verständlich und manchmal sogar tröstlich sein kann.


Nebenbei beschäftige ich mich mit nachhaltigem Leben und der Frage, wie wir mit uns selbst und unserer Umwelt achtsamer umgehen können – ohne den Anspruch, alles richtig zu machen.

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